Plastikkleber

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Plastikkleber sind eigentlich gar keine Klebstoffe, sondern Lösemittel; dennoch werden sie zu den Naßklebstoffen gezählt, das Klebeverfahren heisst in der Fachsprache "Diffusionsklebung", umgangssprachlich "Kaltschweißen".
Das als Klebstoff dienende Lösemittel kann pur vorliegen - dann ist es extrem dünn - oder "gefüllt", wie es in der Fachsprache heisst. Gemeint ist damit, dass dem Lösemittel einfach ein Füllstoff zugefügt wurde, um es einzudicken. Bei dem Füllstoff kann es sich durchaus um den damit zu "klebenden" Kunststoff handeln; so sind z.B. die eingedickten Kleber von Kibri, Revell und Tamiya in der Regel mit Polystyrol gefüllt, schliesslich bestehen die Bausatzmodelle aus diesem Kunststoff.
Als Lösemittel eignet sich prinzipiell jedes Lösemittel, dass den "Zielkunststoff" weich werden lässt; es darf ihn aber nicht angreifen(!), weshalb sich z.B. Aceton hierfür nur bedingt eignet, wenn es um PS geht. Daher haben sich einige Lösemittel als "Quasi-Standard" durchgesetzt; sie eigenen sich einfach besser als andere. eines der bekanntesten ist Dichlormethan, auch Methylenchlorid genannt.

Wie funktioniert nun die "Klebung"?
Das Lösemittel wiord, je nach größe der Klebestelle und dicke des Materials ein- oder beidseitig dünn aufgetragen. dies lässt die Oberfläche anquellen und führt zum Anlösen der Polymermoleküle des Kunststoffs. Jetzt werden die Teile unter leichtem Druck gefügt; dabei entsteht eine gemeinsame sogenannte Diffusionszone der beiden Fügeteile, das Lösemittel entweicht. Nach dessen vollständigem entweichen/ablüften härtet die Klebestelle vollständig aus, die beiden Teile wirken jetzt wie ein Teil. Ein Trennen der Klebung ist nur noch mechanisch möglich.