Cyanacrylate

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Cyanacrylate, auch "Sekundenkleber" genannt, sind schnell härtende, aerobe Einkomponentenkleber; sie härten durch auf den zu klebenden Oberflächen vorhandene Luftfeuchtigkeit in einer chemischen Reaktion aus.
Dabei wird der eigentliche Kleber erst bei der Klebung aus den "Einzelteilen" in der Klebstofflüssigkeit zusammengebaut. Der Klebstoff besteht aus diesen Einzelteilen, die zunächst durch eine Säure vor dem Zusammengehen geschützt sind; dafür reichen einige wenige Säureteilchen. Bei der Fügung reichen Spuren von Luftfeuchtigkeit, um diese Säureteilchen zu neutralisieren. Jetzt können die klebstoffteilchen zusammengehen. Aus kurzen Klebstofketten werden immer längere - haben sie eine bestimmte länge erreicht, härtet der klebstoff, die Reaktion stoppt.

Cyanacrylatkleber gibt es heute in unterschiedlichen Viskositäten - von wasserflüssig bis pastös ist heute alles verfügbar. Auch ein anderer Nachteil von Cyanacrylaten konnte - in Grenzen - abgemildert werden: normalerweise sind die Klebestellen nach dem Aushärten hart und spröde, weshalb sie unter Belastung schnell brechen können. Lange Zeit eigneten sich Cyanacrylate daher nicht für das Kleben elastischer Materialien wie Gummi oder Leder. Durch den Zusatz geeigneter Füllstoffe gibt es heute Cyanacrylate, mit denen man sogar Gummi kleben kann, wobei die Klebestelle elastisch bleibt und auch bei Bewegung nicht bricht. Einer hohen Biegebelastung sollte man eine solche Klebestelle dennoch nicht aussetzen, dafür ist sie nicht geeignet. Sind solche Belastungen zu erwarten, sind nach wie vor andere, geeignetere Kleber zu verwenden - bei Gummi z.B. Kaltvulkanisiermittel, bei Leder ein spezieller Lederklebstoff.
Und: konnte man früher einige Stoffe mit Cyanacrylaten nicht kleben - z.B. Styropor, weil das Lösemittel im Cyanacrylat den Stoff angriff, so gibt es heute auch für solche Fälle geeignete Cyanacrylate.

Tipp: sollte ein Klebeversuch fehlschlagen, die Klebeflächen reinigen, eine der Flächen mit Kleber dünn bestreichen, die andere anhauchen und sofort fügen. die Feuchtigkeit aus der Atemluft sollte sich hier auf der zweiten Fläche niedergeschlagen haben und den Klebevorgang unterstützen.
Wichtig: beim Umgang mit dem Kleber gilt: weniger ist mehr! Daher unbedingt die Flächen dünn bestreichen, denn viel hilft hier nicht nur nicht viel, es ist sogar kontraproduktiv und verhindert einen sicheren Klebevorgang.